St. Petri historisch betrachtet

Die Geschichte Buxtehudes begann, von der heutigen Altstadt aus gesehen, anderthalb Kilometer esteaufwärts in einer bäuerlichen Siedlung, die als Bouchstadon 959 erstmals erwähnt wurde. 1135 hatte sich der Name in Buchstadihude gewandelt. Überreste der „Hude", der Anlegestelle, wurden bei Ausgrabungen 1968 gefunden. 1196 wurde in unmittelbarer Nähe ein Benediktiner-Nonnenkloster gegründet. Nachdem 1286 ein neues Kloster gebaut wurde, erhielt dies den Beinamen Altkloster. In den Jahren 1280-1285 ließ der katholische Bremer Erzbischof Giselbert von Brunckhorst im Moorstreifen zwischen Geest und Marsch die neue Stadt Buxtehude, die heutige Altstadt, bauen. Ihm verdanken wir Buxtehuder das Symbol der beiden gekreuzten Schlüssel in unserem Stadtwappen sowie im Siegel und in zahlreichen Ornamenten der St.Petri-Kirche, das ursprünglich seinem Bremer Wappen entstammt. 
Der angrenzende Fluss, die Este, wurde in einem breiten Graben, dem Viver, um die Stadt herumgelegt und der Lauf der Este durch das Fleth, den innenstädtischen Hafen, durch die Stadt hindurchgeführt. Urkundlich erwähnt ist die Kirche St. Petri erstmals 1296.

Evangelisch wurde sie mit der Reformation im 16. Jahrhundert, auch die Klöster wurden unter schwedischer Herrschaft aufgelöst.
Wer die Kirche durch das Brauthaus betritt, dem fällt zuerst die Helligkeit dieser Kirche auf. Der wahrscheinlich als Hallenkirche begonnene Kirchbau wurde als dreischiffige gotische Backsteinbasilika mit Westturm und fünfseitiger Apsis fertig gestellt. Kunstgeschichtlich hat die St. Petri-Kirche eine Sonderstellung, da sie zusammen mit der jüngeren Lüneburger Nikolaikirche als Basilika im Gebiet der gotischen Backsteinhallenkirchen einzig dasteht. 
 
Der achteckige Turmschaft und der Helm des Turmes sind nach den Bränden durch Blitzeinschläge 1674 und 1853 völlig neu errichtet worden. In Anlehnung an den alten Zustand wurden 1898-1899 Chor, Seitenschiffe, Brauthaus und Sakristei vollständig erneuert. Brauthaus, Sakristei und Strebefeiler sind der Darstellung von 1674 nachgebildet. 

Den Eindruck der Helligkeit vermitteln bis heute die „Obergaden" nach lübischem Vorbild, die zusätzlichen Fenster im oberen Bereich des Hauptschiffes. Verstärkt wird diese lichte Atmosphäre durch die Ausmalungen nach den historischen Vorlagen. Sie betonen die tragenden Teile auf dem sonst weiß getünchten Hintergrund. Der Turm erreicht mit dem Turmkreuz und dem als „Seepferdchen" gestalteten Drachen – ein Symbol für die Überwindung des Bösen durch Christus – eine Höhe von 75 m und ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt.